Wasser als höchstes Gut in unserem Leben. Dies wird einem erst bewusst, wenn man darauf verzichten muss. In der ganzen Region, in unserem Tätigkeitsgebiet wird das Trinkwasser aus den Flüssen geholt. Flüsse in denen gebadet, gewaschen und das Vieh getränkt wird, sind Quellen von Infektionskrankheiten und Parasiten für Mensch und Tier.

Uns schien es wichtig, als Erstes für sauberes Trinkwasser zu sorgen. Sollten doch die Kinder vor und nach ihrem bis zweistündigen Schulweg sauberes Wasser trinken können.

Im Weitern brauchten wir natürlich auch Wasser um die Schule zu bauen. Das erste Fundament wurde mit Wasser aus dem Fluss gebaut. Jedes Kind musste auf dem Schulweg etwa fünf Liter Wasser für den Bau der Schule mitbringen.

1997 haben wir einer Firma aus äthiopien den Auftrag erteilt auf dem Schulareal nach Grundwasser zu suchen. Mittels Echolot und Labtop wurde das Gebiet abgesucht, die aufgezeichneten Daten per Funk in das 220 Kilometer entfernte Addis Abeba gesendet und auf einem IBM Computer ausgewertet.

So wurde an einer bestimmten Stelle in zirka 75 Meter Tiefe eine Wasserader aufgespürt. Mit schwerem Gerät wurde im Januar 1988 die Bohrung in Angriff genommen. In 75 Meter Tiefe traf man eine grosse Wasserader. Die Bohrung wurde bis in eine Tiefe von 165 Meter weiter getrieben. In die ganze Bohrung wurden Kunststoffrohre eingelassen. Ganz unten wurde eine Lamellen-Elektropumpe eingebracht. Diese wird von einem 20 Kilowatt Generator ange- trieben und pumpt das Wasser in einen auf 5 Meter hohen Stelzen montierten 4000 Liter Tank. Aus diesem Tank wird der Brunnen gespiesen.Im Jahre 2002 wurde eine zweite Wasserbohrung erstellt. Über 8000 Menschen haben heute täglich, frisches sauberes Grundwasser.Der Brunnen wurde im Sommer 1998 in Betrieb genommen und ist für die Schüler heute unentbehrlich.